Für mich ist Jom Kippur immer der Tag im Jahr, an dem ich mich am persönlichsten mit der jüdischen Gemeinschaft verbunden fühle. Vielleicht klingt dies etwas seltsam, da wenigstens von außen her Jom Kippur aussieht, als sei er intensiv privat und persönlich. Er ist der feierlichste Tag im jüdischen Jahr und wird ganz und gar im Gebet, im Fasten, in der Kontemplation und in der Buße verbracht. Es wird gelehrt, dass an Rosch Haschanah, dem jüdischen Neujahr, der zehn Tage vor Jom Kippur ist, das Buch des Lebens geöffnet wird; zehn Tage lang untersucht jeder und jede von uns seine und ihre Taten während des vergangenen Jahres, und unser Los für das kommende Jahr wird geschrieben. Was wir in dieser Zeit tun können, ist sowohl von Gott als auch von unseren Schwestern und Brüdern um Vergebung zu bitten, Taten der Liebe und des guten Willens zu tun und zu beten, weil Gott natürlich die Quelle des Erbarmens ist und barmherzig sein wird, wenn wir darum bitten. In gewissem Sinne ist Jom Kippur unsere letzte Chance, dieses Werk der Buße zu tun.
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Authors - AutorenAll our speakers and contributors are past participants of JCM. They are asked to focus on their personal views on the topic. The idea is not to give a purely academic presentation but rather present a personal reflection. Tags
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March 2021
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